TasteNoWaste

Private Kochevent zur Reduzierung von Food Waste in einer zentralen App organisieren.

Art Bachelorprojekt

Rolle UX, UI Designer und Multimediadesigner

Zeitraum

Zum Abschluss meines Bachelorstudium Digital Ideation, an der Hochschule Luzern Design & Kunst, erarbeitete ich mein Bachelorprojekt "Gemeinsames Kochen gegen Food Waste" innerhalb einer Zeitspanne von vier Monaten. Dabei übernahm ich alle Rollen im Projekt, vom Projektmanagement bis hin zum Design.

Ausgangslage

1/3 der Lebensmittel in der Schweiz werden weggeworfen

Jährlich entstehen 2,8 Millionen Tonnen an vermeidbaren Lebensmittelabfällen in der Schweiz. Die Haushalte sind der Teil der Lebensmittelkette, der mit 38% am meisten ausmacht bezüglich der Umweltbelastung. Das Problem dabei ist, dass Konsumentinnen und Konsumenten einen schlechten Umgang mit den Lebensmitteln pflegen. Sie sind zu wenig über die Lebensmittel an sich und die Folgen von Food Waste aufgeklärt. Dies zeigt sich beispielsweise in der Einschätzung der Geniessbarkeit oder in der korrekten Lagerung und Verwendung der Lebensmittel.

Lösung

Zentrale App für die Organisation von privaten Kochevents zur Food Waste Reduzierung

TasteNoWaste ist eine App, in der private Kochevents organisiert werden, bei denen Menschen aus der Umgebung ihre übrig gebliebenen Lebensmittel und Reste aus ihrem Haushalt mitbringen und daraus gemeinsam neue Gerichte kochen und essen. Die App bietet zudem Informationen zur Food Waste Reduzierung und zu diversen Lebensmitteln. Das Projekt verbindet soziale Aspekte mit der Food Waste Thematik und verhilft damit zu neuen Verknüpfungen zwischen Menschen und zu einem bewussten Umgang mit Lebensmitteln.

Bilder der Entdecken und Eventseite
Entdecken und Eventseite
Bild des Benutzerprofil mit Angaben zu Allergien und Essgewohnheiten
Benutzerprofil mit Angaben zu Allergien und Essgewohnheiten
Bild des Benutzerprofil mit Erfolgen von vergangenen Events
Benutzerprofil mit Erfolgen von vergangenen Events
Bilder des Lexikons, Tipps zum Umgang mit Lebensmitteln
Lexikon zu Lebensmittel mit hilfreichen Tipps
Prozesseinblick

Mehr als 50% der Befragten würden übrig gebliebene Lebensmittel aus ihrem Haushalt mit Personen aus dem Umfeld teilen

Das Projekt durchlief zu Beginn eine Recherche-Phase, in der ich eine quantitative Umfrage startete, an der 120 Personen teilnahmen. Neben der Umfrage boten mir auch 3 Experteninterviews mit Personen aus dem Bereich von Food Waste und Kochen viele Ansatzpunkten für die Lösung des Problems. Es zeigte sich in der Auswertung der Umfrage, dass Personen gerne übrige Lebensmittel mit anderen Personen aus der Umgebung teilen und zudem gerne gemeinsam mit anderen Personen essen. Weiter zeigte sich, dass Personen oftmals Probleme mit dem Einkauf, der Lagerung und dem Verbrauch von Lebensmittel haben. Die Aspekte Wissen und sozialer Austausch wurden Hauptpunkte für die Ideation-Phase des Projektes.

Aufbau des Projektes

  • Recherchephase mit Umfrage und Experteninterviews
  • Ideationphase
  • Ein Testing mit Fokus auf der Idee und eines mit Fokus auf der Usability
  • Designexplorationsphase nach dem ersten Testing
  • Drei Prototypen, davon einer im ausgearbeiteten Design der App
Der Entwurf eines Benutzer-Szenarios von Anmeldung bis Teilnahme am Event
Entwurf von Benutzer-Szenarios
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Regelmässig Resteverwertungsmenüs kochen als neue Abwechslung

In einer längeren Ideation-Phase entstanden skizzierte Lösungsansätze zu How-Might-We-Fragen und darauf ein Ideen-Prototyp, den ich mit 5 Teilnehmenden testete. Benutzer und Benutzerinnen fanden an der Idee bereichernd, dass sie an Events teilnehmen konnten mit den Lebensmitteln aus ihrem Haushalt. Bei einer Testperson fiel zudem das Wort “Resteverwertungsmenüs” welches bei ihr ein gutes Gefühl auslöste.

Exploration von verschiedenen Designansätzen

Das Projekt bestand neben der Recherchephase aus zwei Testings und drei Phasen, in denen ich das Design der App erarbeitete. In einer Phase des Projektes gestaltete ich den Look der App. Dabei versuchte ich zu Beginn mehrere Ansätze aus und entschied mich abschliessend für einen finalen Designansatz. Das jetzige Design des App-Prototypen hat einen eigenen Charakter und hebt sich von anderen Apps beispielsweise durch die Überlappungen von grosser Typografie und Bild ab, aber bietet trotzdem eine angenehme Informationsaufnahme. Die Farben sind auf einige neutrale Farben in Kombination mit zwei Akzentfarben reduziert.

Zwei ausgefallene Designrichtungen
Exploration von mehreren Designrichtungen

Menüvorschlag zur Unterstützung vor dem Event

Im zweiten Testing testete ich die Usability der App mit fünf Personen. In einem einstündigen Interview stelle ich ihnen Aufgaben, wie beispielsweise «nimm am 10. August an einem Event in deiner Nähe teil». Nach den Aufgaben folgten Fragen zum Prototyp und zur Idee. Haupterkenntnisse des Testings waren, dass sich die Benutzer und Benutzerinnen noch zu wenig unterstützt fühlen in der Zusammenstellung eines Menüs mit den vorhandenen Lebensmitteln. Daraufhin habe ich in einer weiteren Iteration des Prototyps Menüvorschläge eingebaut, welche basieren auf den vorhandenen Zutaten und auf bereits gekochten Gerichten an vergangenen Events. Dieses Feature und einige andere konnten jedoch nicht ein weiteres Mal getestet werden.

4 Screens mit Inhalt zu Lebensmittel hinzufügen und Menüvorschlag erhalten
Lebensmittel hinzufügen und Menüvorschlag als Entscheidungshilfe
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Reflexion

Live-Testung der Idee

Es war anspruchsvoll die verschiedenen Rollen im Projekt von UX zu UI zurück zu Projektmanagement usw. einzunehmen. Aus den verschiedenen Gesprächen mit den Testpersonen habe ich immer wieder neue Erkenntnisse ziehen können, die meine Weiterarbeit lenkten. Bei den Testings ist mir aufgefallen, dass es wichtig ist, eine für das Projekt hilfreiche Auswahl zu treffen bezüglich der Methoden, die man verwendet. Zum Schluss des Projektes habe ich die Idee an sich mit Bekannten aus meinem Umfeld getestet. Dies hat mir gezeigt, dass gemeinsame Kochevents mit übriggebliebenen Lebensmitteln funktionieren. Mit dem gesamten Projekt und dem gelungenen Ergebnis bin ich sehr zufrieden.

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